Saisontypischer Jahresstart am Arbeitsmarkt

|   Kreis Borken

Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Coesfeld ist im Januar 2023 gegenüber dem Vormonat um 897 Personen gestiegen. Damit sind aktuell 13.209 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte gegenüber Dezember und liegt aktuell bei 3,8 Prozent.

2.674 Arbeitslose mehr als noch im Vorjahr

Der Blick auf das Vorjahr zeigt, dass die Arbeitslosigkeit im nun abgelaufenen Monat um 2.674 Personen höher war als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag im Vorjahr mit 3,1 Prozent um 0,7 Prozentpunkte niedriger als im aktuellen Berichtsmonat. Die geflüchteten Menschen aus der Ukraine, die nun hier nach einer beruflichen Perspektive suchen und sich arbeitslos melden, machen den größten Teil dieses Anstieges aus.

Nachfrage nach Arbeitskräften gesunken

Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften ist zuletzt gesunken. So meldeten die Personalverantwortlichen von Unternehmen und Verwaltungen im Januar 643 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Coesfeld und damit 152 weniger als im Vormonat. Damit sind es 373 weniger als noch vor einem Jahr. Der Bestand an insgesamt bei der Arbeitsagentur gemeldeten Stellen sank um 528 Stellen und liegt aktuell bei 6.541 offenen Stellen.

Der Arbeitsmarkt im Kreis Borken

Im Kreis Borken waren im Januar mehr Menschen arbeitslos als im Dezember. Mit 9.066 Personen waren es 571 Personen mehr als zuletzt. Der Blick auf die Arbeitslosenquote zeigt einen Anstieg um 0,2 Prozentpunkte. So liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 4,1 Prozent. "Typische saisonale Effekte lassen die Arbeitslosigkeit im Januar jährlich steigen", erklärt Frank Thiemann, Leiter der Agentur für Arbeit Coesfeld, die aktuelle Entwicklung. So laufen zum Jahresende viele befristete Arbeitsverträge aus, die nicht immer verlängert werden. "Betroffene melden sich dann übergangsweise arbeitslos", so Thiemann.

Mehr Jugendliche melden sich saisontypisch arbeitslos

Auch Jugendliche meldeten sich saisontypisch vermehrt arbeitslos. "Für einige Ausbildungsberufe endet im Januar die Ausbildung mit der Prüfung. Nicht alle Auszubildenden werden dann vom Ausbildungsbetrieb übernommen. Andere streben zum Beispiel ein Studium oder ähnliches an und kommen dann ebenfalls zunächst auf die Arbeitsagentur zu", so der Arbeitsmarktexperte. Dadurch stieg die Arbeitslosigkeit bei Menschen zwischen 15 und unter 25 Jahren gegenüber dem Vormonat um 54 Personen oder 6 Prozent, sodass aktuell 958 Jugendliche arbeitslos gemeldet sind. Im Vergleich zum Vorjahresmonat war ein Anstieg der Arbeitslosigkeit junger Menschen um 370 Personen zu verzeichnen. "Da junge Fachkräfte am Arbeitsmarkt sehr gefragt sind, dürfte ein großer Teil von ihnen schon inKürze wieder eine neue Anstellung gefunden haben", prognostiziert Thiemann.

Bestand an offenen Stellen auf hohem Niveau

Die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist weiterhin hoch. Zwar meldeten die Personalverantwortlichen von Unternehmen und Verwaltungen im Januar mit 407 neue freie Stellen 111 weniger als im Vormonat und 230 weniger als noch vor einem Jahr, dennoch liegt vor allem der Bestand an offenen Stellen auf einem sehr hohen Niveau. So waren im Januar insgesamt 4.481 offenen Stellen bei der Arbeitsagentur gemeldet. "Auch das ist zwar etwas weniger als noch vor einem Jahr, seinerzeit lag der Stellenbestand aber auch auf einem Rekordhoch. Im langjährigen Vergleich ist die Personalnachfrage nach wie vor anhaltend groß. Insbesondere Fachkräfte sind gesucht", ordnet Thiemann ein.

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