Pandemie stoppt Wachstum in den Sportvereinen

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Nach drei Jahren des beständigen Wachstums muss der organisierte Vereinssport im Kreis Borken einen leichten Rückgang an Sporttreibenden vermelden. Die Zahl der in den Sportvereinen angemeldeten Menschen im Kreis Borken sank um genau 5875 Personen auf 137.115 Mitgliedschaften (2020: 142.990), das entspricht einem Rückgang von 4,1 Prozent.

KSB-Präsident Wolfgang Reinert resümierte mit Blick auf die jüngsten Zahlen: „Die vergangenen 14 Monate waren für unsere Vereine eine noch nie dagewesene Herausforderung. Angesichts der immer noch andauernden Zwangspause möchte ich allen am Vereinsleben Beteiligten meinen ausdrücklichen Dank aussprechen: den Vereinen für den Zusammenhalt untereinander und das Durchhaltevermögen sowie allen Ehrenamtlichen, die mit großer Kreativität und viel Engagement das eingeschränkte Vereinsleben weiterhin gestalten, insbesondere aber auch den zahlreichen Mitgliedern, die in Zeiten dieser großen Ungewissheit ihren Vereinen die Treue halten.“

Der Organisationsgrad (Verhältnis der Mitglieder in den Sportvereinen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung) liegt kreisweit bei 36,92 Prozent (2020: 38,58 Prozent). Die Spitzenposition konnte einmal mehr Heek mit über 60 Prozent verteidigen. Im Vergleich zur Erhebung 2020 gibt es drei Sportvereine im Kreisgebiet weniger. Die Anzahl der Sportvereine geht deshalb auf 370 leicht zurück. Der organisierte Vereinssport im Kreis Borken bleibt weiterhin die Nummer eins, wenn es um aktive Freizeitgestaltung geht und ist die größte organisierte Bürgerbewegung in der Region. Die 137.115 im Kreisgebiet gemeldeten Sportler*innen teilen sich in 76.639 (55,90%) männliche und 60.476 (44,10%) weibliche Personen auf.

Gemessen an den Altersgruppen bleibt der Mitgliederschwund bei den Erwachsenen über 18 Jahren mit ca. 3,5 Prozent eher moderat. Bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren hingegen ist er mit ca. 6,7 Prozent fast doppelt so groß. Als kritisch stellt sich insbesondere der Mitgliederrückgang um ca. 15 Prozent bei den Kindern bis sechs Jahren dar. Insgesamt entfallen knapp über 53 Prozent aller Mitgliederverluste auf Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre. In der Altersgruppe der über 60-Jährigen ist nur ein geringfügiger Rückgang von etwa 0,8 Prozent zu verzeichnen.

Eine bedenkliche Entwicklung offenbart die aktuelle Bestandserhebung bei den im Kreisgebiet aktiven Großvereinen (mehr als 1000 Mitglieder). Sie sind überproportional stark von Mitgliederverlusten betroffen. Im Jahr 2020 waren in diesem Vereinssegment 39 Vereine mit 69.437 Personen (fast 49 Prozent alle Mitgliedschaften) vertreten. Im Jahr 2021 sind es 37 Vereine mit 63.716 Mitgliedern. Der Mitgliederrückgang in dieser Vereinsgruppe umfasst insgesamt 5.721 Mitglieder, das entspricht einem Minus von 8,5 Prozent.

Die zwei größten Vereine im Kreis, TuB Bocholt und SuS Stadtlohn, verzeichneten einen überdurchschnittlichen Mitgliederrückgang von 17 bzw. 16 Prozent. Insgesamt haben diese beiden Vereine zusammen 1350 Mitglieder verloren und müssen fast ein Viertel des kreisweiten Mitgliederrückgangs verkraften. Nichtsdestotrotz bleibt TuB Bocholt mit über 4100 Mitgliedern der mitgliederstärkste Sportverein im Kreis Borken.

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