Bis zum Mai 2021 stand an der Friedmate in Wüllen die älteste Turnhalle der Stadt Ahaus. Im Jahr 1965 war das Gebäude, das in den letzten eineinhalb Jahren abgerissen und durch einen modernen Neubau ersetzt wurde, in Betrieb gegangen. Am 28. Juni 2021 war der offizielle Spatenstich, am heutigen Freitag, 10. März 2023, wird die Turnhalle an der Andreasschule in Wüllen nun offiziell eingeweiht.
Lieferengpässe und Corona: Geplante Bauzeit konnte nicht gehalten werden
Und das rund sechs Monate später als geplant. Die Coronapandemie und die hinlänglich bekannten Lieferengpässe bei bestimmten Materialien sorgten hauptsächlich für die Verzögerung. Fertig ist die Halle schon seit einigen Wochen, doch jetzt sind auch die letzten Arbeiten im Umfeld ausgeführt worden. Am 9. Januar, also unmittelbar nach den Weihnachtsferien, konnten die Schülerinnen und Schüler der Andreasschule wieder ihren Schulsport in der nagelneuen Halle absolvieren. Neben den Schülerinnen und Schülern der Andreasschule sind die Gruppen und Abteilungen des TuS Wüllen die Hauptnutzer der neuen Halle, die im Gegensatz zum Vorgänger ein ganzes Stück größer und auch höher ist. Durch die lichte Deckenhöhe von sieben Metern können alle Ballsportarten in der Halle gespielt werden. Ein Vorhang in der Mitte der Halle ermöglicht eine Teilung in zwei einzeln zu nutzende Bereiche.
Viel mehr Tageslicht in der neuen Halle
Schon beim Betreten der Halle bemerkt man einen deutlichen Unterschied. Große Fenster im Eingangsbereich sorgen für jede Menge Tageslicht. Die Umkleidekabinen sind schlicht und funktional ausgestattet, die sanitären Anlagen und Duschen mit modernen Mischbatterien schließen unmittelbar daran an. Ein Herzstück der neuen Halle, das besonders bei den jüngeren Nutzern für viel Begeisterung sorgen soll, ist das „Action-Center 2“, eine fest an der Hallenwand verbaute und ausklappbare Kletteranlage, die sich vielfach umbauen und immer wieder neu gestalten lässt. Dieses Gerät ist allerdings noch nicht geliefert. „Der Hersteller kann uns auch leider noch keinen endgültigen Termin mitteilen“, berichtet Thomas Althaus aus dem Fachbereich Immobilienwirtschaft der Stadt Ahaus. Fakt ist aber, dass sich die Nutzer auch ohne dieses Gerät in der neuen Turnhalle schon pudelwohl fühlen.
Turner und Schüler mussten ausweichen
Während der rund eineinhalbjährigen Bauphase mussten die Andreasschüler in die Gymnastikhalle des TuS Wüllen oder auf den Schulhof ausweichen. Auch die Turnerinnen und Turner des TuS Wüllen sind froh, endlich wieder die Halle für Training und Wettkämpfe nutzen zu können. Insbesondere für die Wettkämpfe haben sich die Bedingungen in der neuen Halle deutlich verbessert. Die neue Sportfläche ist 15 mal 30 Meter groß und damit 162 Quadratmeter größer als die der alten Turnhalle aus dem Jahr 1965, die eine Größe von 12 mal 24 Metern hatte. Für einen Sprung unter Wettkampfbedingungen benötigt man rund 30 Meter Hallenlänge. In der alten Halle kam es daher häufiger vor, dass die Turnerinnen und Turner beim Wettkampf vom Parkplatz aus anlaufen mussten. Diese Zeiten gehören nun der Vergangenheit an.
Preissteigerungen halten sich im Rahmen
Ursprünglich war für den Neubau mit 2,5 Millionen Euro kalkuliert worden, doch die enormen Preissteigerungen in einigen Sektoren der Bauwirtschaft ließen sich nicht kompensieren. Am Ende steht unter dem Strich eine Kostensteigerung von rund 15 Prozent. Dies ist aufgrund der extrem gestiegenen Baupreise aus Sicht der Stadt noch ein zufriedenstellendes Ergebnis.